Willkommen im Oberstübchen! Hier im Estrich probt Silke kleine Kalvelage. Was Silke und die anderen Ateliermieter:innen sonst noch so treiben, findest du heraus, wenn du im 2. OG surfst.
Das Jahr 2021 war für mich geprägt von zwei grossen Ausstellungen, die ich mitorganisiert habe. Im Juni fand der Kunstspaziergang statt und im November die Dogo Totale. Ich habe viel koordiniert, Werke aufgebaut, Technik eingerichtet, die Ausstellungen gehütet und dokumentiert.
Daneben bin ich der Frage nachgegangen, wie Lebensmittel-Kulturen in unserem Alltag leben – spezifisch in und mit Möbeln oder Gegenständen. Zu erwähnen wären hier etwa die Käsebank oder der Krauttopf. Ich habe mich in traditionellen Holzarbeiten geübt, um historische Möbel nachzubauen oder neue zu entwerfen, die in einem Dialog stehen mit Kulturen wie Sauerteig, Sauerkraut, Kombucha oder Miso. In den Fotos ist eines der ersten Projekte, ein Schemeli für Töpfe, zu sehen. In der Sasso Residenz im Tessin habe ich dann mit Sabina Winkler und Valentin Beck kollaboriert, um dem hauseigenen Sauerteig ein Zuhause im Haus zu geben. Der Teig lebt nun in der Schüssel und auf dem Schemeli.
Hoi Zemme!
Wir sind Marisa Mayer und Laura Oertle und zusammen sind wir OEMA. Unser Schneider- und Kostümatelier befindet sich im 2.OG im Rathaus für Kultur.
Wenn wir zurück an 2021 denken, erinnern wir uns an ein aufregendes und vielseitiges Jahr. Das Jahr starteten wir im Mai mit der Wiederaufnahme «Seelig» vom Cirque de Loin in Bern. Zu so einer Wiederaufnahme gehört Kostüme anpassen, Zirkuszelt aufbauen und meterweise Lichterketten aufhängen.
Nach dem Zirkusleben in Bern wechselten wir wieder zurück in unseren Atelier-Alltag im Rathaus. Da für den Sommer gleich zwei aufwändig kostümierte und ausgestattete Stücke geplant waren, verbrachten wir die meiste Zeit im Atelier zwischen Röcken, Glitzerbordüren und Nähmaschinen. Für die Eigenproduktion «Tigg Tagg Toggenburg» vom Chössi Theater stellten wir ca. 230 Kostümteile aus allen Jahrhunderten zusammen. Allesamt stammten aus unserem Kostümfundus in Herisau. Um alle Kostüme einer so grossen Produktion bühnentauglich zu machen, führten wir viele Anproben durch und passten jedes einzelne Stück auf die Rolle und den Menschen an.
Parallel reisten wir immer wieder, mit Kostümen gefüllten Koffern, nach Steinach, um da das Stück «Lupina, die Legende vom Bodensee» auszustatten. Für dieses Stück erarbeiteten wir ein zeitgenössisches Kostümbild und die Bühnenausstattung. Zudem verbrachten wir viel Zeit damit herauszufinden, wie man zum Beispiel eine Ladung Fische kontrolliert vom Zeltdach runter fallen lassen kann, oder wie man wohl am besten den Pianisten in einen Pinguin verwandelt. Zusammen verbrachten wir den Spätsommer im Festspielalltag am Bodensee. Wir schenkten an der Bar Getränke aus, flickten die Kostüme und kochten hin und wieder Zmittag für die Crew.
Als dann im Herbst die Stücke abgespielt waren, die Kostüme gewaschen und gereinigt waren, alles Material wieder verstaut war, dann -zagg bumm- war das Jahr auch schon fast vorbei und wir konnten endlich die Ruhe und die Ordnung in unserem aufgeräumten Atelier geniessen und uns freudig und zuversichtlich auf die nächsten Projekte im 2022 vorbereiten.
Seit Längerem sammle ich Steine, in welche in Millionen von Jahren die Natur faszinierende Rillen und Furchen gezeichnet hat. Ich hinterlasse in den meist faustgrossen Steinen ebenfalls Spuren, indem ich die Spalten mit Rückständen unserer Zivilisation, seien es Plastikfasern, Pinselhaare, Lederreste usw., fülle. Die bearbeiteten Steine erinnern an Fossilien, welche vielleicht unsere Nachfahren in 1000 Jahren vor Rätsel stellen werden.
Ich bin Innenarchitektin und Szenografin, habe lange in Basel gelebt und bin momentan als Heimweh-Ostschweizerin in Lichtensteig.
Gewissermassen hat mich das Rathaus für Kultur nach Lichtensteig geholt, ich habe damals die Renovation, nach dem die Gemeinde ausgezogen ist, geplant und begleitet.
Nun sind bald schon drei Jahre vorbei und heute sitze ich in diesem schönen Haus am Tisch in meinem Atelier im 2. Obergeschoss in der Lichtensteiger Stube. Hier arbeite ich an meinen Projekten. Ich entwerfe, plane und begleite verschiedene Design-, Möblierungs- und Umbauprojekte.
Miteinander im Austausch sein.
Gemeinsam, interdisziplinär und nachhaltig denken.
Im Grossen den Blick fürs Kleine haben und umgekehrt,
darauf lege ich meinen Fokus. Immer wieder und sehr gerne.
Hoi, ich bin Silke!
Ich arbeite gern im Rathaus für Kultur. Hier ist immer etwas los, die DOGO Künstler:innen gehen aus und ein, bringen Neues, an der Treppe werden Kleider zu einem Theaterstück gelüftet, irgendwer kocht – es riecht schon so fein, irgendwo trifft sich eine Gruppe, um ein gemeinsames Projekt zu diskutieren, dort wird ein Plakat designt, ein Video geschnitten und werden Photos bearbeitet.
Mit diesem Flair hat mich das Rathaus angelockt. Nachdem ich selbst eine der DOGO Residentinnen war, bin ich wieder gekommen. Jetzt arbeite ich an verschiedenen Projekten, wie z.B. dem underGround radio. Kugeln aus Erde faszinieren mich. Aus lokalen Erden forme ich Kugeln, tausendmaliges Streicheln lässt glänzende, feinkühle Oberflächen entstehen. Aus einem Klumpen Matsch entsteht eine Perle. Mit Tänzerinnen erkunde ich das Bewegungspotential von Erdkugeln und Körpern, lasse Geschichten entstehen...
Das Thema, das meine Praxis zusammenhält, sind ökologische Prozesse und unsere Position darin als Menschen. Das Ergebnis des künstlerischen Prozesses können eine Installation, Fotos, Objekte, eine Performance oder ein Künstlerbuch sein. In früheren Arbeiten habe ich mich mit der Ausbeutung der Natur und verschiedenen ökologischen Problemen auseinandergesetzt. Persönliche Erfahrungen sind für mich ein wichtiges Element – ich will mit den Orten und Prozessen, die ich in meiner Arbeit thematisiere, in Kontakt kommen. Deshalb wollte ich die Gewächshaus-Plantagen rund um Almería in Spanien erkunden, wo der größte Teil des Gemüses für den nordeuropäischen Markt produziert wird. Die Erfahrung dieser Forschungsreisehat mich sehr beeindruckt und in der Folge habe ich viele Werke zum Thema Lebensmittelproduktion geschaffen.
Was mich aber immer noch begeistert, ist die besondere Atmosphäre in den Gewächshäusern, das Drinnen und Draußen, der technische Aufwand, der betrieben wird, um das Klima für bestimmte Pflanzen optimal zu halten. In gewisser Weise wirkt diese Erfahrung noch immer in mir nach. Die Erde in den Gewächshäusern wird ausgebeutet und verbraucht und muss anschließend ersetzt werden.
«Boden ist wichtiger als Kunst», eine Aussage eines Wissenschaftlers, den ich auf der Ars Electronica getroffen habe, ist mir im Kopf geblieben. Provokant für mich als Künstlerin. Umso wichtiger ist es, Kunst, Wissenschaft, Technologie und Boden zusammenzubringen.
Viele Hände, Hirne und Herzen helfen mit, das Rathaus für Kultur voranzubringen, lebendig zu gestalten und unterstützen uns in finanzieller Form. All diesen tollen Menschen gebührt ein riesengrosses Dankeschön!
Pro-Tipp:
Fahre mit der Maus über die Namen und Wörter!
berät und überblickt: der vorstand
organisiert, finanziert & verwaltet: die Geschäftsleitung
bewohnt & belebt: der hausrat
Unterstützen & reden mit: die Mitglieder
vermietungen
programm
kanäle
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Viele viele Schritte, beschlagene Brillengläser und Thurboholder: Christoph und Team von der Rathaus Stube haben auch dieses Jahr mit vollem Einsatz dafür gesorgt, dass niemand auf dem Trockenen bleibt. Leider war in diesem Sommer nicht nur der Glasinhalt flüssig, sondern auch der Sonnenschein – die neu überdachte Sommerbeiz mit Bühne hat aber auch bei Hudelwetter den Rathausplatz zu einem Ort des Verweilens gemacht. Und an den kälteren Tagen hiess die wohlige Stube mit neuem Beschallungs- und Lichtkonzept und einer neuen, luftigeren Raumaufteilung die Gäste willkommen.
Christoph Werder aus der rathaus stube
Zusammen mit der Energiekommission Lichtensteig, dem Solarkino St. Gallen und den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur zeigten wir im August Kurzfilme auf dem Goldenen Boden. Im Familienprogramm «Absurder Alltag» lernten wir den alltäglichen Wahnsinn von Marsmenschen, einer kontrabassspielenden Socke und von luftschifffahrenden Lemuren kennen, das Programm «RE: bin im Urlaub» katapultierte das Publikum wieder zurück in die Ferien: Vom Sprung in den Swimmingpool auf der All-Inclusive-Kreuzfahrt bis hin zum Ehekrach auf der E-Bike-Velotour war alles dabei. Im Anschluss stellte sich Claudius Gentinetta, Regisseur des vielprämierten Animationsfilms «Selfies», den Fragen des Publikums. Das Wetter machte dem Veranstaltungsnamen leider keine Ehre: Die zweite Vorstellung musste deshalb ins Trockene der Kalberhalle verlegt werden.
Manuel Stahlberger trat im September im Rathaus auf.
Mit «Kultur verussen» hat das Rathaus für Kultur in Zusammenarbeit mit lokalen Kultur- und Kunstschaffenden aus der Ostschweiz ein kleines Festival der besonderen Art umgesetzt. Das Projekt war ein voller Erfolg. Trotz des durchzogenen Wetters fanden viele Menschen den Weg nach Lichtensteig und genossen die Kulturangebote unter freiem Himmel sichtlich.
Das Rathaus für Kultur veranstaltete im Sommer 2021 einen Kunstspaziergang im Städtli in Lichtensteig im Toggenburg. Der Kunstspaziergang war Teil des Sommerfestivals «Kultur verussen». Zwischen dem 1. und dem 18. Juli 2021 konnten Kunstbegeisterte unterschiedlichste Werke in Lichtensteig besichtigen. Der Rathausplatz war der Ausgangspunkt für den Kunstspaziergang.
Konkret waren Kunstwerke von 21 Kunstschaffenden mit Bezug zur Ostschweiz zu sehen. Es wurden verschiedenste Orte im historischen Städtchen in Lichtensteig bespielt. Die einen Orte waren prominenter, andere versteckten sich in den mysteriösen Winkeln der Altstadt. So konnten die Besucher:innen auf eine wunderbare, historische und kulturelle Weise das Städtchen erkunden.
Elisabeth Nembrini, R. Fricker, Kilian Rüthemann, Florian Fuchs, Wassili Widmer, Fri Freydl, Roli Rüegg, Jessica Jurassica x Daif Daif Daif, Artur de Sousa, Tomas Baumgartner, Attic Collective, Aramis Navarro, Manuela Langer, Sonja Lippuner, Tobias Rüetschi, Rahel Kraft, Anna Diehl, Lucie Schenker, Johanna Gschwend, Silke kleine Kalvelage, Jan Georg Glöckner
Wassili Widmer zeigte seine Arbeit «Techne» im Gewölbekeller vom Rathaus für Kultur. Ausgestellt hat er im Rahmen vom Kunstspaziergang 2021. Wassili Widmer ist bildender Künstler. In seiner Praxis bearbeitet er mit Techniken der Performance- und Medienkunst die Ikonologie von Erinnerungen kollektiver Körper. Widmer absolvierte den Master of Letters Performance an der Glasgow School of Art und den Bachelor of Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste.
<3 Portraits und Fotos aus dem Haus von Hanes Sturzenegger
Herzlichen Dank unseren Unterstützer*innen:
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Willkommen im Oberstübchen! Hier im Estrich probt Silke kleine Kalvelage. Was Silke und die anderen Ateliermieter:innen sonst noch so treiben, findest du heraus, wenn du im 2. OG surfst.
Das Jahr 2021 war für mich geprägt von zwei grossen Ausstellungen, die ich mitorganisiert habe. Im Juni fand der Kunstspaziergang statt und im November die Dogo Totale. Ich habe viel koordiniert, Werke aufgebaut, Technik eingerichtet, die Ausstellungen gehütet und dokumentiert.
Daneben bin ich der Frage nachgegangen, wie Lebensmittel-Kulturen in unserem Alltag leben – spezifisch in und mit Möbeln oder Gegenständen. Zu erwähnen wären hier etwa die Käsebank oder der Krauttopf. Ich habe mich in traditionellen Holzarbeiten geübt, um historische Möbel nachzubauen oder neue zu entwerfen, die in einem Dialog stehen mit Kulturen wie Sauerteig, Sauerkraut, Kombucha oder Miso. In den Fotos ist eines der ersten Projekte, ein Schemeli für Töpfe, zu sehen. In der Sasso Residenz im Tessin habe ich dann mit Sabina Winkler und Valentin Beck kollaboriert, um dem hauseigenen Sauerteig ein Zuhause im Haus zu geben. Der Teig lebt nun in der Schüssel und auf dem Schemeli.
Hoi Zemme!
Wir sind Marisa Mayer und Laura Oertle und zusammen sind wir OEMA. Unser Schneider- und Kostümatelier befindet sich im 2.OG im Rathaus für Kultur.
Wenn wir zurück an 2021 denken, erinnern wir uns an ein aufregendes und vielseitiges Jahr. Das Jahr starteten wir im Mai mit der Wiederaufnahme «Seelig» vom Cirque de Loin in Bern. Zu so einer Wiederaufnahme gehört Kostüme anpassen, Zirkuszelt aufbauen und meterweise Lichterketten aufhängen.
Nach dem Zirkusleben in Bern wechselten wir wieder zurück in unseren Atelier-Alltag im Rathaus. Da für den Sommer gleich zwei aufwändig kostümierte und ausgestattete Stücke geplant waren, verbrachten wir die meiste Zeit im Atelier zwischen Röcken, Glitzerbordüren und Nähmaschinen. Für die Eigenproduktion «Tigg Tagg Toggenburg» vom Chössi Theater stellten wir ca. 230 Kostümteile aus allen Jahrhunderten zusammen. Allesamt stammten aus unserem Kostümfundus in Herisau. Um alle Kostüme einer so grossen Produktion bühnentauglich zu machen, führten wir viele Anproben durch und passten jedes einzelne Stück auf die Rolle und den Menschen an.
Parallel reisten wir immer wieder, mit Kostümen gefüllten Koffern, nach Steinach, um da das Stück «Lupina, die Legende vom Bodensee» auszustatten. Für dieses Stück erarbeiteten wir ein zeitgenössisches Kostümbild und die Bühnenausstattung. Zudem verbrachten wir viel Zeit damit herauszufinden, wie man zum Beispiel eine Ladung Fische kontrolliert vom Zeltdach runter fallen lassen kann, oder wie man wohl am besten den Pianisten in einen Pinguin verwandelt. Zusammen verbrachten wir den Spätsommer im Festspielalltag am Bodensee. Wir schenkten an der Bar Getränke aus, flickten die Kostüme und kochten hin und wieder Zmittag für die Crew.
Als dann im Herbst die Stücke abgespielt waren, die Kostüme gewaschen und gereinigt waren, alles Material wieder verstaut war, dann -zagg bumm- war das Jahr auch schon fast vorbei und wir konnten endlich die Ruhe und die Ordnung in unserem aufgeräumten Atelier geniessen und uns freudig und zuversichtlich auf die nächsten Projekte im 2022 vorbereiten.
Seit Längerem sammle ich Steine, in welche in Millionen von Jahren die Natur faszinierende Rillen und Furchen gezeichnet hat. Ich hinterlasse in den meist faustgrossen Steinen ebenfalls Spuren, indem ich die Spalten mit Rückständen unserer Zivilisation, seien es Plastikfasern, Pinselhaare, Lederreste usw., fülle. Die bearbeiteten Steine erinnern an Fossilien, welche vielleicht unsere Nachfahren in 1000 Jahren vor Rätsel stellen werden.
Ich bin Innenarchitektin und Szenografin, habe lange in Basel gelebt und bin momentan als Heimweh-Ostschweizerin in Lichtensteig.
Gewissermassen hat mich das Rathaus für Kultur nach Lichtensteig geholt, ich habe damals die Renovation, nach dem die Gemeinde ausgezogen ist, geplant und begleitet.
Nun sind bald schon drei Jahre vorbei und heute sitze ich in diesem schönen Haus am Tisch in meinem Atelier im 2. Obergeschoss in der Lichtensteiger Stube. Hier arbeite ich an meinen Projekten. Ich entwerfe, plane und begleite verschiedene Design-, Möblierungs- und Umbauprojekte.
Miteinander im Austausch sein.
Gemeinsam, interdisziplinär und nachhaltig denken.
Im Grossen den Blick fürs Kleine haben und umgekehrt,
darauf lege ich meinen Fokus. Immer wieder und sehr gerne.
Hoi, ich bin Silke!
Ich arbeite gern im Rathaus für Kultur. Hier ist immer etwas los, die DOGO Künstler:innen gehen aus und ein, bringen Neues, an der Treppe werden Kleider zu einem Theaterstück gelüftet, irgendwer kocht – es riecht schon so fein, irgendwo trifft sich eine Gruppe, um ein gemeinsames Projekt zu diskutieren, dort wird ein Plakat designt, ein Video geschnitten und werden Photos bearbeitet.
Mit diesem Flair hat mich das Rathaus angelockt. Nachdem ich selbst eine der DOGO Residentinnen war, bin ich wieder gekommen. Jetzt arbeite ich an verschiedenen Projekten, wie z.B. dem underGround radio. Kugeln aus Erde faszinieren mich. Aus lokalen Erden forme ich Kugeln, tausendmaliges Streicheln lässt glänzende, feinkühle Oberflächen entstehen. Aus einem Klumpen Matsch entsteht eine Perle. Mit Tänzerinnen erkunde ich das Bewegungspotential von Erdkugeln und Körpern, lasse Geschichten entstehen...
Das Thema, das meine Praxis zusammenhält, sind ökologische Prozesse und unsere Position darin als Menschen. Das Ergebnis des künstlerischen Prozesses können eine Installation, Fotos, Objekte, eine Performance oder ein Künstlerbuch sein. In früheren Arbeiten habe ich mich mit der Ausbeutung der Natur und verschiedenen ökologischen Problemen auseinandergesetzt. Persönliche Erfahrungen sind für mich ein wichtiges Element – ich will mit den Orten und Prozessen, die ich in meiner Arbeit thematisiere, in Kontakt kommen. Deshalb wollte ich die Gewächshaus-Plantagen rund um Almería in Spanien erkunden, wo der größte Teil des Gemüses für den nordeuropäischen Markt produziert wird. Die Erfahrung dieser Forschungsreisehat mich sehr beeindruckt und in der Folge habe ich viele Werke zum Thema Lebensmittelproduktion geschaffen.
Was mich aber immer noch begeistert, ist die besondere Atmosphäre in den Gewächshäusern, das Drinnen und Draußen, der technische Aufwand, der betrieben wird, um das Klima für bestimmte Pflanzen optimal zu halten. In gewisser Weise wirkt diese Erfahrung noch immer in mir nach. Die Erde in den Gewächshäusern wird ausgebeutet und verbraucht und muss anschließend ersetzt werden.
«Boden ist wichtiger als Kunst», eine Aussage eines Wissenschaftlers, den ich auf der Ars Electronica getroffen habe, ist mir im Kopf geblieben. Provokant für mich als Künstlerin. Umso wichtiger ist es, Kunst, Wissenschaft, Technologie und Boden zusammenzubringen.
Viele Hände, Hirne und Herzen helfen mit, das Rathaus für Kultur voranzubringen, lebendig zu gestalten und unterstützen uns in finanzieller Form. All diesen tollen Menschen gebührt ein riesengrosses Dankeschön!
berät und überblickt: der vorstand
Christa Roth
Hanes Sturzenegger
Livia Weishaupt
Marisa Mayer
Mirjam Schegg
organisiert, finanziert & verwaltet: die Geschäftsleitung
Lea Rindlisbacher
Marisa Mayer (Vertretung Maura Kressig)
Maura Kressig
Sirkka Ammann
bewohnt & belebt: der hausrat
Christoph Werder
Hanes Sturzenegger
Livia Weishaupt
Laura Oertle
Marisa Mayer
Silke kleine Kalvelage
+ Micha ubrig
Unterstützen & reden mit: die Mitglieder
vermietungen
programm
kanäle
Promotion
Viele viele Schritte, beschlagene Brillengläser und Thurboholder: Christoph und Team von der Rathaus Stube haben auch dieses Jahr mit vollem Einsatz dafür gesorgt, dass niemand auf dem Trockenen bleibt. Leider war in diesem Sommer nicht nur der Glasinhalt flüssig, sondern auch der Sonnenschein – die neu überdachte Sommerbeiz mit Bühne hat aber auch bei Hudelwetter den Rathausplatz zu einem Ort des Verweilens gemacht. Und an den kälteren Tagen hiess die wohlige Stube mit neuem Beschallungs- und Lichtkonzept und einer neuen, luftigeren Raumaufteilung die Gäste willkommen.
Zusammen mit der Energiekommission Lichtensteig, dem Solarkino St. Gallen und den Internationalen Kurzfilmtagen Winterthur zeigten wir im August Kurzfilme auf dem Goldenen Boden. Im Familienprogramm «Absurder Alltag» lernten wir den alltäglichen Wahnsinn von Marsmenschen, einer kontrabassspielenden Socke und von luftschifffahrenden Lemuren kennen, das Programm «RE: bin im Urlaub» katapultierte das Publikum wieder zurück in die Ferien: Vom Sprung in den Swimmingpool auf der All-Inclusive-Kreuzfahrt bis hin zum Ehekrach auf der E-Bike-Velotour war alles dabei. Im Anschluss stellte sich Claudius Gentinetta, Regisseur des vielprämierten Animationsfilms «Selfies», den Fragen des Publikums. Das Wetter machte dem Veranstaltungsnamen leider keine Ehre: Die zweite Vorstellung musste deshalb ins Trockene der Kalberhalle verlegt werden.
Mit «Kultur verussen» hat das Rathaus für Kultur in Zusammenarbeit mit lokalen Kultur- und Kunstschaffenden aus der Ostschweiz ein kleines Festival der besonderen Art umgesetzt. Das Projekt war ein voller Erfolg. Trotz des durchzogenen Wetters fanden viele Menschen den Weg nach Lichtensteig und genossen die Kulturangebote unter freiem Himmel sichtlich.
Das Rathaus für Kultur veranstaltete im Sommer 2021 einen Kunstspaziergang im Städtli in Lichtensteig im Toggenburg. Der Kunstspaziergang war Teil des Sommerfestivals «Kultur verussen». Zwischen dem 1. und dem 18. Juli 2021 konnten Kunstbegeisterte unterschiedlichste Werke in Lichtensteig besichtigen. Der Rathausplatz war der Ausgangspunkt für den Kunstspaziergang.
Konkret waren Kunstwerke von 21 Kunstschaffenden mit Bezug zur Ostschweiz zu sehen. Es wurden verschiedenste Orte im historischen Städtchen in Lichtensteig bespielt. Die einen Orte waren prominenter, andere versteckten sich in den mysteriösen Winkeln der Altstadt. So konnten die Besucher:innen auf eine wunderbare, historische und kulturelle Weise das Städtchen erkunden.
Elisabeth Nembrini, R. Fricker, Kilian Rüthemann, Florian Fuchs, Wassili Widmer, Fri Freydl, Roli Rüegg, Jessica Jurassica x Daif Daif Daif, Artur de Sousa, Tomas Baumgartner, Attic Collective, Aramis Navarro, Manuela Langer, Sonja Lippuner, Tobias Rüetschi, Rahel Kraft, Anna Diehl, Lucie Schenker, Johanna Gschwend, Silke kleine Kalvelage, Jan Georg Glöckner
Wassili Widmer zeigte seine Arbeit «Techne» im Gewölbekeller vom Rathaus für Kultur. Ausgestellt hat er im Rahmen vom Kunstspaziergang 2021. Wassili Widmer ist bildender Künstler. In seiner Praxis bearbeitet er mit Techniken der Performance- und Medienkunst die Ikonologie von Erinnerungen kollektiver Körper. Widmer absolvierte den Master of Letters Performance an der Glasgow School of Art und den Bachelor of Fine Arts an der Zürcher Hochschule der Künste.
<3 Portraits und Fotos aus dem Haus von Hanes Sturzenegger
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